Zwei Heere treffen vor Drakenburg aufeinander

Glaubenskriege im Mittelalter

Bei Drakenburg kam es 1547 zur Schlacht, in der das Heer des Kaisers vernichtend geschlagen wurde.

500 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung Drakenburgs

23. Mai 1547

Schlacht vor Drakenburg

Am Nachmittag des 23. Mai 1547 wurden die Einwohner Drakenburgs durch Kanonendonner und Schlachtenlärm erschreckt. Zwischen dem Ort und den „Sieben Bergen“ waren zwei feindliche Heere aufeinander gestoßen.

Ein kaiserliches Heer unter dem jungen Herzog von Calenberg, das die Ausbreitung der Reformation in Norddeutschland verhindern wollte, hatte die Belagerung der Stadt Bremen abgebrochen und war nach Süden marschiert.

Den Kaiserlichen entgegen zog ein Heer des Schmalkaldischen Bundes.

Die schmalkaldischen Truppen näherten sich von Osten und trafen auf die im Dünengelände verschanzt aufgestellten Truppen Erichs II.

Die schmalkaldischen Angreifer bedienten sich einer Taktik, die dem braunschweigischen Feldhauptmann Brun von Bothmer zugeschrieben wird. Er kannte das Gelände aus seiner Kindheit und schlug eine Zangenbewegung mit einem zweiten Angriff in den Rücken des Feindes vor.

Von Bothmer führte dazu etwa 1.000 berittene Hakenschützen mit einigen kleinkalibrigen Kanonen an, die sich dem Feind versteckt von Norden näherten. Beide protestantische Einheiten begannen die Schlacht zeitgleich mit Beschuss und Sturmangriff. Dabei geriet die Schlachtaufstellung Erichs II. ins Wanken. Außerdem stießen die schmalkaldischen Reiter zwischen den Sandhügeln hindurch und trennten die kaiserlichen Verbände.

In dem Chaos flüchtete Erichs Reiterei und fügte dabei den eigenen Fußtruppen Schaden zu. Erichs Fußvolk waren die Fluchtwege durch den Feind und das sumpfige Umfeld abgeschnitten worden. Als letzter Ausweg blieb die Weser, die zu diesem Zeitpunkt Frühjahrshochwasser führte. Bei dem Versuch, eine Furt zu finden, ertranken etwa 1.000 kaiserliche Söldner.

Herzog Erich gelang es mit Mühe, sich schwimmend auf das andere Weserufer zu retten. Insgesamt wurden rund 2.500 seiner Männer getötet, etwa weitere 2.500 gerieten in Gefangenschaft.

Auf der Gegenseite sollen nur rund 200 Gefallene und etwa 400 Verwundete zu verzeichnen gewesen sein.

Gedenktafel in der Drakenburger Kirche

Alle Jahre zum Gedenken.
Montag nach Exaudi ist
die Schlacht vor der Drac-
kenburg geschehen. Anno
Domini 1547. H.V.G.T.D.
(Hujus Victoriae Gratias Tibi Deo Botmar F.F.)

Historischer Flecken an der Mittelweser

1000 Jahre Drakenburg

23. bis 25. Mai 2025

Schlacht vor Drakenburg

HISTORISCHES THEATER

Der Heimatverein Drakenburg plant anlässlich des 2025 anstehenden 1000-jährigen Jubiläums des Fleckens ein Theaterprojekt für und mit Drakenburger*innen, das einen historischen Bezug zur Schlacht von Drakenburg herstellen und die damaligen Gegebenheiten möglichst originalgetreu wiedergeben soll.

Kolorierter Stich

Schlacht vor Drakenburg

HISTORISCHE BELEGE

Illustration von Johannes Renner

„Gelegenheit des ordes by der Drakenborch,
dar de Schlachtinge gescheen is“


in seiner Bremer Chronik
ca. 1582 / 83

Foto:
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen 

Mit Unterstützung des Heimatvereins Drakenburg e.V.

Theaterprojekt von Drakenburgern für Drakenburger

Aufgeführt werden soll das Theaterstück im historischen Kern Drakenburgs, vorzugsweise in der Kirche, da diese zum einen bereits Sitzplätze und Schlechtwetterschutz bietet und zum anderen mit den Priechen für die Adeligen ein Alleinstellungsmerkmal Drakenburgs in der Umgebung widerspiegelt.

Denkbar wäre aber auch ein Freilichtspiel, das an verschiedenen, eng beieinander liegenden Orten stattfindet, bzw. eine Mischung aus beidem.

Premiere des Stückes soll am Freitag, 23.05.2025 sein, da der 23.05. das Schlachtdatum markiert und das historische Ereignis somit auch jahreszeitlich erlebbar gemacht werden kann.

An den beiden darauffolgenden Tagen sollen zwei weitere Aufführungen folgen.

Epitaph an der Drakenburger Kirche
Vater und Sohn Cordt von Hove (v. Have)
Anno Domini 1530

Das Theaterstück wird eingebettet in ein spätmittelalterliches Ambiente. Es sollen historische Marktbeschicker eingeladen, dazu passendes Essen und Trinken angeboten, Fackeln aufgestellt, ggf. Kinderspiele aus früherer Zeit und anderes mehr geboten werden.

Zudem möchte der Heimatverein eine Ausstellung zur Schlacht vor Drakenburg zusammenstellen.

Für das Rahmenprogramm sorgen die Gemeinde und die Vereine des Fleckens.

Probenbeginn für das Theaterstück war im September 2024.

Geprobt wird im Gemeindehaus und in der Kirche, vorzugsweise am Samstagnachmittag.

Alle Drakenburger Bürger*innen sind herzlich dazu eingeladen, sich am Theaterprojekt zu beteiligen.

Einführungsvideo

Franziska Marra

Regisseurin & Projektleiterin des Theaterprojektes.

Film ab!

In einem ca. 5-minütigen Kurzfilm führt Sie Regisseurin und Projektleiterin Franziska Marra in die Geschichte Drakenburgs ein und stellt Ihnen zugleich den historischen Aufführungsort vor.

Als Mitglied des Heimatvereins Drakenburg e.V. bringt sich Franziska Marra mit ihrer Schauspielerfahrung stellvertretend für den Heimatverein in das 1000-jährige Jubiläum des Fleckens Drakenburg ein.

Für mehr Informationen besuchen Sie die Veranstaltungshomepage

1000-JAHRE-DRAKENBURG.DE